Wie wär’s mit einem Learning Change Management System?
Kompatibel, kooperativ, kreativ und kostengünstig
Moderne Organisationen fügen die Glieder der Wertschöpfungskette zusammen. Produktentwicklung, Marketing, Vertrieb, Produktion, Service, Support. Wir fügen das Lernen hinzu und gliedern es so ein, dass es im Sinne der digitalen Transformation Sinn ergibt. Fragen Sie uns, wie!
Unsere Art, E-Learning zu produzieren, muss sich an die Welt von heute anpassen. Massive Akzeptanzprobleme lassen sich mit geringen Mitteln beheben, wenn wir das Problem richtig erkennen. Wie erzeugen wir relevante digitale Lernmedien? Wie können wir E-Learning-Inhalte nützlicher machen?
Anekdote: Wie halten Unternehmen ihre Lerninhalte aktuell?
Deutschland 2017. Ein E-Learning-Anbieter bittet einen glücklichen Kunden ans Rednerpult, um über die Implementierung von E-Learning zu berichten.
Kunde: „Wir haben das neue Learning Management System (LMS) eingeführt und mittlerweile bereits 300 Kurse von unseren Kollegen produzieren lassen.“
Frage des Autors (JS): „Wie aktualisieren Sie diese vielen Kurse angesichts der immer kürzeren Produktzyklen?“
Kunde: „Da haben Sie einen wunden Punkt erwischt.“
JS: „Und wie gehen Sie mit dem Problem um?“
Kunde: „Wir versuchen, möglichst wenig aktuelle Daten in den Lerninhalten zu verwenden.“ – Kann das die Lösung sein?
Veraltete Lerninhalte sind nicht relevant und wirken deswegen demotivierend. Das gilt auch für veraltetes Design. Selbst wenn User das nicht explizit bemängeln, wirkt es sich auf die Kundenzufriedenheit aus.Dazu eine
Studie: Wie zufrieden sind Organisationen mit dem E-Learning?
Die Learning Technology Studyvon Brandon Hall kommt– ebenfalls im Jahr 2017 – auf Basis einer Umfrage unter ca. 290 kleinen, mittleren und großen Organisationen aus 20 Ländern und 27 Branchen zu interessanten Ergebnissen, die zeigen, dass der eingangs erwähnte Fall weder Einzelfall noch Zufall ist. Auf die Frage „Was sind die größten Hindernisse für die Zufriedenheit mit E-Learning?“antworten die Befragten so: 52 % beklagen die „Unfähigkeit zur Integration in unterschiedliche Systeme“, fast gleich viele (51 %) bedauern die „poor user experiences“.
Was können wir als Anbieter und auch als Käufer digitaler Lernmedien, Tools oder Systeme daraus lernen? Und was können wir tun? Aber zuerst: Wie kommt es zu dieser Unzufriedenheit?
„Klassischer“ = verstaubter E-Learning-Prozess?
Der Prozess (siehe Abb. 1), der hier in „Reinkultur“ porträtiert wird, ist linear und starr: Änderungswünsche an Inhalt oder Design eines Lernmediums verlangen, dass er mehr oder weniger wieder von vorne gestartet wird. Aktualisierungen lassen sich in dieser „klassischen“ Produktion eines Web Based Trainings (WBT) nur mit großem Aufwand sicherstellen, sodass es viele – siehe Anekdote – lieber gleich sein lassen. Die Aktualität trägt aber zu einem wesentlichen Qualitätsmerkmal des Lernens bei: der Relevanz des Lerninhalts.
Der Prozess ist darüber hinaus auch nicht sehr agil und lässt sich nur schwer mit der modernen Projektkultur kombinieren.
Die Form trennt sich (nicht) vom Inhalt
Auf Websites, News-Portalen, bei der Wissensdokumentation – eigentlich überall dort, wo Informationen verarbeitet werden – findet eine strenge Trennung von Form und Inhalt statt. So erhalten Webseiten rasch ein Facelifting: Der Inhalt bleibt gleich, die Form ändert sich. Oder umgekehrt: Texte, Bilder, Videos etc. können einzeln und im laufenden Betrieb aktualisiert werden – der Inhalt ändert sich, die Form bleibt gleich. Autorinnen, Grafiker, Übersetzerinnen, Lektoren etc. werken arbeitsteilig, unabhängig voneinander und gleichzeitig an dem Gesamtwerk, das sich solcherart organisch und stetig weiterentwickelt. Die Daten liegen in einer Datenbank.
In der „klassischen“ WBT-Produktion machen wir das Gegenteil: Wir fügen alle Inhalte in einer Datei zusammen. Das hat Folgen: Sie müssen immer die ganze Datei bearbeiten, auch wenn Sie nur einen Tippfehler ausbessern wollen. Und Sie müssen dann die ganze Datei wieder „nach SCORM exportieren“ – testen nicht vergessen! – und dann ins LMS importieren. Dass dabei das LMS in vielen Fällen die Lernstände der Lernenden löscht, weil ja technisch betrachtet ein neuer Kurs importiert wurde, trägt zusätzlich dazu bei, dass ein einmal laufendes SCORM-Paket nur im äußersten Notfall aktualisiert wird.
Somit darfnicht nur jeder oder jede Lernende die Tippfehler für immer behalten, die er oder sie findet, auch optisch setzt sich Staub an. Die Vernetzung mit anderen Systemen im Unternehmen ist ebenfalls nicht möglich. Das WBT verhält sich wie eine Black Box. Außer SCORM-Variablen kommt da in der Regel nichts rein oder raus. So war das halt in den Neunzigern …
Der Grund für die Integration von Medien und Assets in einer Datei mag der Wunsch nach durchgehender Multimedialität (gewesen) sein – ein Bedürfnis, das die Menschen heute in ganz anderer Art befriedigen als mit vertonten Folien und Flash-Intros.
„Continuous Scrolling“, eingebettete Videos, Liken und Sharen prägen das Surferlebnis – und die Algorithmen der KI wissen schon vor uns, was wir als Nächstes wollen werden. User mögen schönes Design, schnelle Seiten, Aktualität, soziale Interaktion und Spiel und Spaß, auch wenn es um digitale Lerninhalte geht.
„Akzeptanzmanagement“-Pillen versus Paradigmenwechsel
Wenn wir das E-Lernen wieder attraktiv gestalten wollen, sollten wir nicht das Bestehende mit „Akzeptanzmanagement“-Pillen leichter verdaulich machen. Stellen wir uns besser die Frage, wie wir Lerninhalte erzeugen können, die so rasch aktualisierbar sind wie die moderne digitalisierte Welt, die wir damit erklären wollen. Das betrifft die Gestaltung, den Inhalt und die Möglichkeit der Ausgabe auf Geräten, die es heute noch gar nicht gibt.
Der Einsatz moderner Methoden des Content Managements ist ein wesentliches Moment, um attraktive Lerninhalte zukunftssicher zu erstellen, und ermöglicht Versionierung, Historisierung, Mehrsprachigkeit, Gamification, „Comment on Content“ u. v. m.
Integration versus Separation
Digitalisierung bedeutet ein immer engeres Ineinandergreifen der Glieder der Wertschöpfungskette. Selten taucht in den Organigrammen und Schaubildern dazu das Wort „E-Learning“ auf. Das sollte sich ändern: Learning Change Management bedeutet einen Paradigmenwechsel. Wenn wir möchten, dass in unserem Lernprogramm immer das aktuellste Produktfoto abgebildet ist, dann führt kein Weg daran vorbei, sich mit anderen Systemen zu verständigen. Copy and Paste war gestern.
Das Learning Change Management System sorgt für nicht geahnte Möglichkeiten, Synergien und das Zusammenwirken von E-Learning-Akteuren und Lernenden.
Interessiert? Ich freue mich auf Ihre Frage unter request@macschneider.at